Felix-Müller-Museum Liste Sonderausstellungen

Frühe Werke 1920 - 1935

Zeichnungen, Gemälde, Skulpturen, Kunsthandwerk


Rattenfänger, Gips, 20er Jahre

 

 Ausstellungseröffnung: Freitag, 23. Februar 2007, 19 Uhr

Ausstellungsdauer: vom 25. Februar bis 3. Juni 2007, geöffnet jeweils sonntags von 15 - 17 Uhr.

 

Das Felix-Müller-Museum zeigt in der neuen Sonderausstellung frühe Werke aus der Sturm- und Drang-Zeit des jungen Bildhauers und Malers, den Jahren in Laubendorf.

Der Schwerpunkt der Ausstellung sind Zeichnungen und Skulpturen aus den 20er Jahren. Bei den Zeichnungen beschäftigt sich der damals gut 20jährige Künstler mit sozialkritischen Themen wie "Streik", "Alkohol" oder "Geben ist seliger denn nehmen" - so hat er die Arbeiten überschrieben. Aber auch Themen aus der Märchen- und Sagenwelt beschäftigen ihn, z.B. "Rattenfänger von Hameln", "Till Eulenspiegel". Gezeigt werden auch acht aus Privatbesitz neu erworbene Zeichnungen aus dem Jahre 1926.

         

Blinder Geiger, Bleistift, 1926    Tanzende Alte, Gips, 20er Jahre
 

Neben den frühen Zeichnungen und Skulpturen zeigt das Museum eine Auswahl seiner frühen Ölgemälde: fränkische Landschaften und Fachwerkhäuser. In einem Brief an seinen Brief- und Kunstfreund Otto Groll in Chemnitz schreibt er dazu im Oktober 1932; Felix Müller war damals 28 Jahre alt: "... Von meinem schwer erkauften Weg bringt mich kein Mensch mehr ab. Was Akademie, was Anatomie? Ich bin ein Primitiver, ein Wilder, der unter Bauern lebt. Möchte ihre Hütten so malen, daß sie in einen Glorienschein von Farbe getaucht werden, wie eine Verklärung der schweren Arbeit." Schon in jungen Jahren ist er unbeirrbar seinen eigenen Weg gegangen - das hat er bis ins hohe Alter beibehalten. Kompromisse im Hinblick auf seine künstlerische Arbeit ist er selten oder nie eingegangen.



Wittinghof, Ölgemälde, 1932
 

Kunsthandwerkliche Arbeiten runden das Bild der frühen Jahre ab, darunter drei von ihm reichhaltig mit Rosen- und Früchtegirlanden ausgeschmückte geschnitzte Bilderrahmen. 1929 schreibt er in diesem Zusammenhang an Otto Groll: "Beachten Sie bitte die Rosen, es sind Ludwig XVI. Rosen. Es gibt sehr wenig Bildhauer, die heute noch solche Art beherrschen. Ich arbeitete 3 Jahre in großem Geschäft [in einer Stilmöbelfabrik in Burgfarrnbach], wo nur Lui-seize-Möbel gefertigt wurden. Bald hatte ich mich so gut eingestimmt, daß ich von 23 Gehilfen (wie der Meister sagte) im Rosenschnitzen einer der besten wurde. Nun Tag u Nacht dachte ich an nichts anderes als an Rosen. Vor einer natürlichen blieb ich stundenlang stehen u lernte die Geheimnisse ihres Wesens."


Archiv
SCHNELLSUCHE