Zeichnungen von Felix Müller
Sonderausstellung vom 7. Juni bis 27. September 2009
Unter dem Titel „Die Farbenpracht seiner Ölkreiden“ zeigt das Museum bis zum 27. September 2009 eine umfassende Auswahl seiner farbenprächtigen Wachs/Ölkreidezeichnungen mit fränkischen Landschaften, insgesamt 30 Blätter.
Felix Müller sagt dazu: „Das steckt in mir von der Geburt her, vom Bayerischen Wald, von der Hinterglasmalerei, das Höchstmaß an Leuchtkraft, auch bei der Wachskreide. [...) Ja, also kurz und gut, diese starken Farben in allen meinen Bildern, die kommen - wahrscheinlich habe ich die im Blut von meiner Mutter selig, weil sie aus dem Hinterglasbereich entstammt. Diese glühenden Farben. Meine Mutter, die stammt vom Bayerischen Wald. Sie hat immer erzählt: da sind ihre Uronkel. Im Winter habens’ die kleinen Bilder gemalt und im Sommer sind sie mit der Kraxen dann übers Land gegangen. [...] Ich bin vielleicht der letzte meiner Ahnen. Diese absolut starken Farben, wo ein Blau neben einem Rot steht, unvermittelt und trotzdem harmonisch.[1]“
Wohl 1971, als Felix Müller sich eine kleine Zeh gebrochen hatte, der Fuß in keinen Schuh paßte und er „dann so rumgehatscht ist mit die Filzschuhe“, da hat er die Wachs-/Ölkreiden für sich entdeckt. Motive für seine Landschaftsbilder fand er in der nächsten Nähe von Neunkirchen; befreundete, pensionierte katholische Geistliche haben ihn zu seinen Motiven in die Fränkische Schweiz gefahren: der eine hat gemalt, der andere hat in der Zeit seine Sonntagspredigt geschrieben. Und so sind sie entstanden, die Ölkreidezeichnungen von fränkischen Burgen und vom Walberla, von Großenbuch, Hetzles, vom Vogelhof bei Großenbuch, vom Flurkreuz am dem Feldweg von Großenbuch nach Schellenberg. Gern hat er diese Landschaften in der Sommerhitze gezeichnet, wenn die Wachsstifte in seiner Hand nahezu zerflossen sind, golden steht das Getreide. Viele Motive, die nicht mehr vorhanden sind, hat er so der Nachwelt aufbewahrt. Und schaut man seine Landschaften an, die Getreidefelder und die darüber ziehenden Wolken, die Fachwerkhäuser, dann wird man sich der Schönheit der heimischen Landschaft ganz bewußt und man sieht sie selbst mit neuen Augen, weil er „die Essenz aus dem jeweiligen Zustand und Thema herausholt“.
Am 20. Juli 2009 besuchten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5b der Hauptschule Neunkirchen gemeinsam mit ihrer Lehrerin das Felix-Müller-Museum. Sie zeigten viel Interesse an den ausgestellten Werken, sicher auch deshalb, weil sie auf den Besuch bestens vorbereitet waren. Im Gästebuch des Museums haben sie sich eingetragen; ein Sprüchlein davon sei hier zitiert:
„Es war sehr sehr schön, / und wenn ich sehr sehr schön sage, / ist es schön. / TW“
PL
Plakatgestaltung: Eberhard J. Schorr, Berlin
Fotos Rundgang durch die Ausstellung: Harald Ebelt, Hetzles
[1] Felix Müller in einem Interview 1987.